Vereinshistorie
Am 10. Mai 1905 fassten einige junge Männer den Entschluss, einen Turnerbund "Gut Heil" zu gründen. Obwohl man heute noch gerne von der guten alten Zeit spricht, war es für Turnen und Sport gerade keine so fördernde Zeit. Mit viel Mut und Idealismus mussten diese Männer um die Anerkennung und die Existenz des Vereins kämpfen. Dies ist heute noch ersichtlich aus verschiedenen Protokolleintragungen.
Als erster Vorstand wurde Karl Frey, Schneidermeister, gewählt, der den Verein von 1905 bis 1909 führte. Sein Nachfolger war Karl Mössner, Malermeister, bis 1913. Schriftführer war und Kassier war Heinrich Erler von 1905 bis 1933. Erler war ein großer Idealist des Turnens. Johann Assenheimer, Metzgermeister, war dann Vorstand von 1913 bis 1923.
Über die Kriegsjahre und die nachfolgende turbulente Zeit ruhte beinahe das Vereinsleben. Erst am 07. Mai 1922 entschlossen sich viele junge Männer, dem Verein wieder neues Leben einzuhauchen. Der sehr rührige Textilkaufmann Friedrich Rau übernahm die Führung des Vereins und übte diese bis zu seinem tödlichen Unfall 1934 aus. Diese Zeit war wohl die Blütezeit des Turnerbundes "Gut Heil".
Im Herbst 1929 wurde, trotz aller finanziellen Schwierigkeiten, der Bau einer vereinseigenen Turnhalle beschlossen. In selbstloser Weise wurde Holz und Baumaterial zur Verfügung gestellt; Dr. Wecker stiftete für Übungszwecke ein Pferd. Die Turnhalle stand zu dieser Zeit nicht am heutigen Platz, sondern im Bereich der alten Schule, ungefähr dort, wo sich heute der Kindergarten Herrenwiesen befindet.
Durch die Entwicklung der Zeitläufe musste die Turnhalle im Jahre 1934 für 700 RM an die Gemeinde Mainhardt verkauft werden, nur zwei Übungsabende und der Sonntagvormittag standen den Turnern noch zur Verfügung. Zudem wurden 1939 auch noch die selbst angeschafften Geräte verkauft. In dieser nicht erfreulichen Zeit von 1935 bis 1938 war Julius Erkert der 1. Vorstand. Danach ruhte das Vereinsleben infolge des Zweiten Weltkrieges.
Kurz vor Ende des Krieges, am 16.04.1945, wurde die Turnhalle bei einem Bombenangriff auf Mainhardt zerstört, so dass später ein Neubau notwendig war.
Im Mai 1946 wurde durch die Initiative von Vorstand Alois Willerer unter schwierigsten Bedingungen der Verein neu formiert, dies geschah am 5. Juli 1946 in der "Linde" Mainhardt. Es wurde ein Sportverein Mainhardt gegründet, der später zum heutigen VfL Mainhardt umgetauft wurde. Auch diesmal musste von vorn begonnen werden. Mit Unterstützung der Gemeinde konnte der Sportplatz neu hergerichtet werden. Die ersten Totomittel wurden zum Kauf von Turngeräten verwendet.
Im Jahre 1953 baute die Gemeinde eine Turnhalle, heute die Mainhardter-Wald-Halle genannt, und stellte sie dem Verein zu den Übungsstunden bereit. Ein weiteres Geschenk war dann 1964 das herrliche Mineralfreibad.
Durch die vielseitige Unterstützung seitens der Gemeinde war es dem Verein möglich, vier leistungsstarke Abteilungen aufzubauen.
1966 hatte der VfL 234 Mitglieder, davon 94 Jugendliche unter 18 Jahren. In diesem Jahr wurde ein Jubiläumsjahr gefeiert, mit vielen Aktivitäten der verschiedenen Abteilungen sowie einem groß angelegten Festabend, mit viel Prominenz und natürlich auch Geschenken von der Gemeinde.
In den nachfolgenden Jahre unter Vorstand Willerer wurden zahlreiche Ausschuss-Sitzungen getätigt zur Führung des Vereins und der Abteilungen.
Organisiert werden mussten auch die verschiedenen Veranstaltungen: Jahresfeier, Fasching für Erwachsene und Kinder, Nikolausfeiern, Maitanz und Herbstfeste mit Kameradschaftsabenden. Um den Verein wirtschaftlich erfolgreich zu betreiben, kann auf diese Veranstaltungen nicht verzichtet werden.
Ohne den großartigen Einsatz von Vorstand Willerer wäre es unmöglich gewesen einen neuen Sportplatz zu bauen (Kosten 138.000 DM), der dann 1970 eingeweiht werden konnte. Bei den durchgeführten Generalversammlungen war man immer bemüht und froh, bei den Wahlen eine komplette Riege für die Erhaltung des VfL zu finden.
Wie es danach weiterging? → Weitere chornologische Entwicklung